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Unverbindliche PreisanfrageFlavonoide kommen in allen Pflanzen vor. Dort dienen sie nicht nur als Farbstoffe, sondern übernehmen auch weitere Funktionen. Über die Nahrung aufgenommen können sie auch in uns Menschen ihre Wirkungen entfalten, die teilweise ein großes medizinisches Potenzial haben. Unter anderem sind Flavonoide antioxidativ. Doch was macht Flavonoide so besonders und wie stehen sie im Zusammenhang mit der Wirksamkeit von medizinischem Cannabis? Hier finden Sie die Antworten.
Bei den Flavonoiden handelt es sich um sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, die in den 1930er-Jahren vom Nobelpreisträger Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt entdeckt wurden. Sie kommen in jeder Pflanze vor und zählen zu den phenolischen Verbindungen aus der Gruppe der Polyphenole. Daher werden sie auch Phenylpropanoide genannt.
Flavonoide lassen sich in sechs Untergruppen aufteilen: Flavonole, Flavanole, Flavanone, Flavone, Anthocyane und Isoflavone. Diese Untergruppen lassen sich wiederum in weitere Untergruppen einteilen. Eingeteilt werden Flavonoide anhand des Oxidationsgrads ihres sauerstoffhaltigen Rings. Meist sind sie in den Pflanzen an Zuckerreste gekoppelt. Sind sie das nicht, spricht man von Aglykonen.
Zu finden sind sie meist in den Blüten oder in der Außenschicht von Pflanzen. Bei Zitronen befinden sie sich beispielsweise in der weißen Fruchtschale. Spannend ist, dass Flavonole und Flavone den Pflanzen eine gelbe Farbe verleihen, Anthocyane hingegen eine rote oder blaue bis violette Farbe.
Flavonoide weisen Unterschiede in ihren Strukturen auf und haben somit verschiedene Wirkungen auf unseren Körper. Durch das Kombinieren verschiedener Flavonoide lässt sich demnach ein breiteres Wirkspektrum erreichen. Das kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, verschiedene flavonoidhaltige Lebensmittel wie Obst- und Gemüsesorten miteinander zu kombinieren. Auch Cannabis enthält Flavonoide, die dessen medizinische Wirkung nicht nur unterstützen, sondern intensivieren.
Der Name Flavonoid wurde vom Wort Flavan abgeleitet. Es handelt sich dabei um einen Pflanzenstoff, welcher der Grundkörper aller Flavonoide ist. Die Bezeichnung flavus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet auf Deutsch gelb. Die Endung „-oid“ des Wortes Flavonoid hat ihren Ursprung im Griechischen. Die Silbe „oid“ bedeutet ähnlich. Somit lässt sich der Name Flavonoid mit „gelbähnlich“ oder „gelblich“ übersetzen.
Der Hintergrund für die Bezeichnung ist die Tatsache, dass Flavonoide Pflanzen oftmals eine gelbe oder gelbliche Farbe verleihen. Sie wurden deshalb früher häufig zum Färben von Baumwolle und Textilien verwendet. Ein Beispiel hierfür wäre das Flavonoid Quercetin aus der Färber-Eiche.
Neben ihrer Funktion als Farbgeber dienen sie der Pflanze als Schutz vor UV-Strahlung. Sie verhindern also, dass die Pflanze in der Sonne verbrennt. Des Weiteren halten sie Fressfeinde fern und können einen Viren-, Bakterien- oder Pilzbefall verhindern. Die Anzahl und Relevanz der botanischen Funktionen dieser Pflanzenstoffe ist demnach groß. Einfach ausgedrückt sind Flavonoide wie ein Schutzschild für die Pflanzen – und das in vielerlei Hinsicht.
Interessant ist dieser Effekt auch für uns Menschen. Denn diese schützenden Wirkungen haben sie teilweise auch auf uns, wenn wir sie über die Nahrung aufnehmen. Sie wirken antioxidativ, schützen unsere Zellen und sind daher eine Art natürlicher Jungbrunnen für sie. Zudem steigern sie die Widerstandsfähigkeit und Durchlässigkeit von Kapillaren und Blutgefäßen. Durchlässigkeit wird in der Medizin als Permeabilität bezeichnet, weshalb Flavonoide manchmal auch „Vitamin P“ genannt werden.
Ferner wirken sie durchblutungsfördernd, krampflösend und entzündungshemmend. Auch neuroprotektive, antimikrobielle und angstlösende Eigenschaften machen sie für Mediziner und Patienten besonders wertvoll. Außerdem haben manche von ihnen anti-leishmansiche Effekte, also können Erreger der Gattung Leishmania bekämpfen. Dabei handelt es sich um Parasiten, die zu Infektionskrankheiten führen. Sie hemmen oder aktivieren obendrein gewisse Enzyme wie Cyclooxygenase und Lipoxygenase und bewirken eine Entgiftung von Karzinogenen. Allergiker freuen sich über antiallergische Eigenschaften.
Flavonoide unterstützen in der Cannabispflanze den Entourage-Effekt. Dieser Effekt bezeichnet eine Synergie, also ein Zusammenspiel von Flavonoiden und Cannabinoiden. Diese Synergie wiederum steigert und optimiert die Wirksamkeit von Cannabis. Somit spielen sie eine maßgebliche Rolle beim medizinischen Potenzial der Pflanze.
Nein, Flavonoide sind nicht psychoaktiv und wirken nicht berauschend. Sie tragen lediglich zum Entourage-Effekt bei und verstärken die Wirkung der Cannabinoide.
Die Gruppe umfasst mehr als 10.000 Stoffe. Wissenschaftler gehen von etwa 20 Flavonoiden in der Cannabispflanze aus.
Angesichts der riesigen Auswahl haben wir als kleinen Einblick ein paar der bekanntesten Vertreter für Sie zusammengestellt:
Apigenin:
Apigenin kommt beispielsweise in Kamille und Petersilie vor. Es wirkt angstlösend, antimutagen und entzündungshemmend.
Hypercinin:
Hypercinin finden Sie im echten Johanniskraut. Antidepressive Eigenschaften zeichnen es aus.
Luteolin:
Unter anderem in Kamille und Thymian finden Sie Luteolin. Es wirkt entzündungshemmend und antioxidativ.
Genistein:
In Rotklee und Sojabohnen finden Sie Genistein. Ihm werden antitumorale Eigenschaften zugeschrieben.
Kaempferol:
Kaempferol kommt in Rosmarin und im Scharbockskraut vor. Es wirkt antibakteriell, antioxidativ und blutdrucksenkend. Außerdem besitzt es fettabbauende Eigenschaften.
Quercetin:
Ringelblumen und Liebstöckel enthalten unter anderem Quercetin. Dessen Wirkung ist antioxidativ, cholesterinsenkend und krebsvorbeugend.
Rutin:
Rutin ist eines der Flavonoide im Johanniskraut, in der Weinraute und in der Eberraute. Es wirkt blutverdünnend, antioxidativ und entzündungshemmend.
In Cannabis kommen unter anderem folgende Flavonoide vor:
Normalerweise nehmen wir sie über das Essen auf und verdauen sie so über den Magen und den Darm. Die Flavonoide des Cannabis Cannabis werden je nach Konsumform ebenfalls verdaut oder inhaliert und über die Lunge aufgenommen beziehungsweise als Tropfen oder Spray über die Mundschleimhaut aufgenommen. Alle Methoden sind wirksam, die Aufnahme des Körpers dauert je nach Methode nur unterschiedlich lang. Am schnellsten entfalten sie ihre Wirkung inhaliert, gefolgt von der Resorption über die Mundschleimhaut und das Verdauen über den Magen und den Darm.
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